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Donnerstag, 29. August 2024

AUGUST.NEOPHYTEN.

 




AUGUST - DER MONAT DES STREIFLICHTS:






zweimal hinschauen. mindestens

in der schweiz sind ab dem 1.9.24 einige beliebte gartenpflanzen verboten - der ausbreitung invasiver arten wie kirschlorbeer und sommerflieder will der bundesrat damit entgegensteuern. 

KLINGT VERNÜNFTIG ODER?

ich zitiere hier mal aus einem artikel, den ich in den gmx-nws gefunden habe......


Landschaftsarchitekt und Vegetationsökologe Norbert Kühn

"Ein Argument für solche Verbote ist immer, dass invasive Pflanzen die Biodiversität verändern. Tatsächlich ist es aber so, dass die größten Treiber des Biodiversitätsverlustes nicht die invasiven Arten sind, sondern die Zerstörung der Landschaft. Intensivierung von Forst- und Landwirtschaft sowie Versiegelung und Bau von Infrastruktur führen zu massiven Habitat-Verlusten.
Das sind die Bereiche, die zu über 80 Prozent am Biodiversitätsverlust beteiligt sind. Die invasiven Arten machen fünf Prozent, man lenkt hier den Blick auf etwas, das im Vergleich zu den anderen Ursachen ein relativ geringes Problem darstellt.
Die Verbreitung invasiver Pflanzen ist eine Folge davon ist, wie der Mensch mit der Umwelt umgeht. Durch die Globalisierung und den Klimawandel sowie den Umgang mit der Natur haben sich invasive Pflanzen erst ausbreiten können.
Allerdings: In Europa sind Menschen und Tiere immer schon durchgezogen. Deshalb ist unsere Flora viel resistenter als man glaubt. Ich kenne kein einziges Beispiel, wo eine heimische Pflanzenart durch einen Neophyten ausgerottet worden wäre.
Ein Problem: Populismus in der Biologie und in der Wissenschaft. Eine Studie hat kürzlich erst gezeigt, dass Wissenschaftler dazu tendieren, fremdländischen Pflanzen eher schlechte Eigenschaften beizumessen als heimischen Pflanzen.
Gebietsfremde Arten sind sowohl negativ als auch positiv. Auf der einen Seite gibt es zwar das Problem, dass sie invasiv werden können. Auf der anderen Seite steht die Frage: Wenn unsere heimischen Arten nicht mehr funktionieren, welche Pflanzen können uns dann die Ökosystemleistungen erbringen, die wir im Klimawandel benötigen, etwa für Schatten und Verdunstung? Wir sollten im Zusammenhang mit dem Klimawandel auch an neue Arten denken, und dürfen dennoch die heimischen Arten nicht verloren geben, zumindest nicht alle von ihnen."


Prof. Dr. Norbert Kühn ist Landschaftsarchitekt und Vegetationsökologe. Seit 2003 ist er Leiter des Fachgebiets Vegetationstechnik und Pflanzgestaltung an der Technischen Universität Berlin. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Theorie in der Pflanzenverwendung, Staudenverwendung, Gestaltung Urbaner Natur, Grünflächenmanagement, Grüne Infrastruktur, Pflanzen in historischen Parks und Gärten sowie Pflanzen und Klimawandel.






HORTENSIEN









SOMMER/SCHMETTERLINGSFLIEDER









STAUDENBEET








AUTO-SUCHBILD




SOMMERSALON










HINTERER GARTEN






BAHNWÄRTER-SUCHBILD



HIBISKUS











VORGARTEN












17 Kommentare:

  1. Viel Lärm um nichts! Es fällt mir immer schwer, das ganze Getue um den Schmetterlingsflieder nachzuvollziehen. Der wächst einzeln mancherorts in den Gärten aber mir ist noch nie aufgefallen, dass er ganze Wiesen und Wälder überwuchern würde. Vielleicht hab ich ja Tomaten auf den Augen (die ja auch nicht einheimisch sind...). Und wenn man dann einen sieht, ist der voll mit Insekten. Kann doch dann nicht so schlecht sein. Aber was weiß ich, bin ja kein Botaniker. Deswegen finde ich auch alles schön, was bunt und vielfältig und voller Leben ist - als Laie darf ich das 😉. Und genau deswegen finde ich auch deine Gartenbilder traumhaft!

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    1. ich weis nicht, ob du den ganzen text gelesen hast.....
      aber 80% des artensterbens geht auf das konto von versiegelung der landschaft - deine schöne neue neubauwelt nämlich :-D
      xx

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  2. Gefunden! Und gefunden zum Zweiten!! 😁
    Achkomm- davon hab ich ja noch gar nichts gehört! Vielleicht, weil mein Fokus gerade auf der Biodiversitäts-Abstimmung vom 22. September liegt. NATÜRLICH werde ich Ja stimmen- auch wenn man uns jetzt schon wieder Angst macht mit Argumenten, dass dann 30% der landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr genutzt werden ergo nicht mehr genug Lebensmittel wachsen können. Dass die Stromversorgung dadurch nicht mehr gewährleistet sein wird etcpepe. Da verbietet man dann lieber die paar Neophyten und täuscht damit vor, "dass man ja was tut". Aber Populismus ist ein wunderbares Werkzeug, um Menschen und Meinungen zu manipulieren...
    Dieser Herr Kühn spricht mir so dermassen aus der Seele! Ich setze meine ganzen Hoffnungen darauf, dass diese Abstimmung durchkommt und dass dann endlich, endlich vielleicht mal was geschieht. Im grossen Rahmen, schweizweit. Und ich kann so absolut gar nicht verstehen, warum gerade die Bauernlobby sich mit allen Mitteln sträubt- gerade die Bauern, die doch auf Gedeih und Verderb von der Natur abhängig sind und tagtäglich nicht gegen sie, sondern Hand in Hand mit ihr arbeiten sollte? Drück mal die Daumen.....
    Herzlichste Hummelzgrüsse! ♥️
    PS: hab ich eigentlich irgendwann schon mal erwähnt, wie wunderschön dein Garten ist? 😉 Auch mit dem Flieder, den es übrigens in meiner Kindheit auch schon in unserem Garten Zuhause gab; damals wäre keiner auf die Idee gekommen, den plattzumachen, denn gerade er war der grösste Insektenmagnet....

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    1. :-DDD
      ist ja auch leichter, mit dem finger auf ein gebüsch zu zeigen, als sich an die eigene nase zu fassen - zersiedelung, versiegelung, brutalstmögliche landwirtschaft.
      seit den 50ern sind doch die bauern die grössten umweltschweine (und tierquäler) - ich hoffe dass sich das demnäxt "biologisch" löst und eine neue generation wieder mit der natur arbeitet......
      übrigens: auch der "frühlingsflieder", der im mai blüht, ist ein neophyt - oder warum heist der "persischer flieder" :-D (die buddeleja heist auch "chinesischer flieder").
      danke! <3 xxxxxx

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  3. Hach dein Liegeplatz ist ja auch richtig idyllisch :-)
    Hab Auto und BW gefunden *gg… war nicht schwer.
    Ja manches wird echt schnell hochgeputscht und verbreitet sich dann wie invasive Arten :-D na das passt doch.
    Mit ist auch noch nix bei den Pflanzen untergekommen, was wirklich alles verdrängt hat. Anders bei den Viechern, da ist es teils fies, weil sie hier keine natürlichen Fressfeinde haben. Da wirds dann schwierig.

    Hab es kühl und schattig ^^

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    1. kühl & schattig ist das stichwort! 32° im schatten....... in der sonne hält man´s garnicht aus.
      siehe komment hummel - da geht einem auf, wo der hase im pfeffer liegt. und genau - ich sach nur waschbären. fressen hilflose vogelbrut, molche, muscheln ratzekahl weg - und keiner will ´ne waschbärmütze......
      xxx

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  4. Danke, liebe Frau Bahnwärterin, für diesen Eintrag!
    Was den Sommerflieder anbelangt frage ich mich auch, was die Bedenken sollen: ich kenne einige wenige dieser Sträucher, aber die sind stets voller Insekten - es ist eine Freude.
    Du hast einen so schönen, bunten und ansprechenden Garten - eine echte Wonne.

    GlG Elena

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    1. bitte gern - frau elena!
      :-D
      und danke für das schöne gartenkompliment! xxxx

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  5. Thank you for sharing Norbert Kühn's article, which I can only applaud.
    I can't help wondering if there will there be a special Summer Lilac police knocking on people's doors demanding to check their gardens :-)
    Thank you too for your heart-warming garden photos, always a sight for sore eyes! Sending hugsies xxx

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    1. my pleasure :-D
      we have much bigger problems then the summer lilac - lately i saw the newest photos of kiribati atoll...... and this is just the beginning.
      hugs back! xxxx

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  6. Ihr denkt alle nicht weit genug und neigt zum verallgemeinern. Ein wichtiger Grund, warum sich hier bei uns Neophyten gut ausbreiten können liegt darin, dass unsere Flora seit der letzten Eiszeit NOCH relativ artenarm ist, weil die Rückeroberung durch ehemals heimische Arten nicht so vollständig erfolgt ist wie etwa in Nordamerika oder Ostasien. Da liegen die Alpen dazwischen, die diesen Prozess verlangsamen. Es ist einfach noch reichlich Platz da für neue Arten. Die Liste der Pflanzen, die präglazial hier wuchsen, heute aber nicht mehr, ist sehr lang. Natürlich hat da der Mensch auch seinen Anteil. Stichwort Monokulturen statt Wald. Die einwandernden Arten sind meist auch wesentlich konkurrenzfähiger, keimen früher, wachsen schneller usw (weil das die Bedingungen sind, unter denen sie etwa in Ostasien bei sehr großer Artendichte leben müssen).
    Aber warum sollte ich mich freuen, wenn das einheimische Springkraut zur Seltenheit wird, während das Kleinblütige Springkraut zum Unkraut in Forsten wird?
    Andererseits ist es auch so, dass die EU übertreibt. Viele dieser ach so gefährlichen Neophyten sind nur lokal in Ausbreitung, bei uns kann ich das weder für Sommerflieder noch für den Blauglockenbaum erkennen. Lorbeerkirsche sollte besser aus aus den Gärten verschwinden, weil sie ziemlich lebensfeindlich für Gartentiere ist (so eine Art lebender Beton).

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    1. alle ausser dir sind doof - schon klar.
      also HIER wird das einheimische springkraut nicht vom GROSSBLÜTIGEN himalaya-springkraut verdrängt - weil das einheimische mags nämlich schattig im wald - das exotische lieber sonnig - also garnicht im dunklen forst. im halbschatten teilen sie sich manchmal den selben fleck :-D
      und wenn mal nix mehr wächst im wald, dann liegt das entweder daran, dass er überbewirtschaftet wird oder sogenannte naturfreunde ständig neben den wegen durch die botanik trampeln........
      es gibt wesentlich hübschere gartenpflanzen als kirschlobeer - aber die leute wohnen ja auch in quadratisch-praktischen betonhütten - da muss der busch schon dazu passen!
      freut mich, dass dir die fotos gefallen!

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    2. ps: für text im eigenen blog reichts wohl nich??

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  7. Hello! What an interesting article. It seems like the powers that be are taking the easy options as usual by demonising so called invasive plants because such a ban is way easier than tackling the real issues.
    Gorgeous photos Beate! xxx

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    1. banning some bushes makes a lot of noise but it helps as much as hitting cold water with the flat hand......
      thank you claire!! xxxxx

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  8. "Populismus in der Biologie und in der Wissenschaft. Eine Studie hat kürzlich erst gezeigt, dass Wissenschaftler dazu tendieren, fremdländischen Pflanzen eher schlechte Eigenschaften beizumessen als heimischen Pflanzen.
    Gebietsfremde Arten sind sowohl negativ als auch positiv."
    - könnte man auch 1:1 auf Menschen übertragen - auf den Populismus in der (Flüchtlings-)politik z.B. - da ist es nämlich ganz genauso! :-)))))
    Und der Ausbau der Infrastruktur zerstört die Natur, das ist klar - allerdings ließen sich durch kluge Baupolitik da auch einiges verhindern, und trotzdem gäb es Platz für die Menschen. Die große Sauerei sind ja u.a. die landwirtschaftlich genutzten Flächen, die Monokultur, die Tierhaltung... also die ganze "klassische" Landwirtschaft.
    Großartige Gartenfotos!

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    1. ja - populismus ist ein beliebtes mittel um den leuten sand in die augen zu streuen......
      kluge baupolitik? ist das nicht ein oxymoron?
      und klar - konventionelle landwirtschaft ist der supergau - schrieb ich schon oben bei hummel.......
      dankedanke! xxx

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