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Samstag, 4. Februar 2023

lass mal reden.... über MINIMALISMUS

 

wildwiese statt rasen im vorgarten - auch eine form von MINIMALISMUS - sieht aber maximalistisch aus :-D



WARUM ICH MINIMALISTISCH LEBE


frau hummel, aurelia wenigreichtauch und meine wenigkeit stellten neulich fest, dass wir gern ein wenig schwung in das thema MINIMALISMUS bringen wollen - und so schlug ich vor, eine gemeinsame aktion zu veranstalten.....
.....sprich: zeitgleich zum thema zu posten und diese posts miteinander zu verlinken - damit unsere werten leser schön bequem und auf einem "haufen" nachlesen können, was es mit dem vielgepriesenen MINIMALISMUS auf sich hat und warum man sich damit beschäftigen sollte.....

die links:

wenn mich einer neu kennenlernt oder zum ersten mal in unserem BWH ist, dann kommt er sicher nicht auf MINIMALISMUS.
denn ich und es sehen anders aus, als das, was uns "die medien" als minimalismus verkaufen wollen: schwarz/weiss + jeans garderobe aus maximal 10 teilen, mehlschwitzefarbene einrichtung vor weissen wänden, harte designerstühle statt polstermöbel und ständiges "ausmisten"..... ihr habt das alle schonmal gesehen.

ich dagegen besitze sehr viele klamotten, mehr als 1 paar sandalen, das haus ist so plüschig wie geht eingerichtet - und alles strotzt nur so von farben!



sieht maximalistisch aus - ist aber MINIMALISTISCH: klamotten alle vintage/2.hand, die stiefel damals (2018) neu - alles wird noch heute getragen und übermorgen auch.... 



und trotzdem lebe ich minimalistisch.

aber warum?

es war keine bewusste entscheidung - so im rückblick. sicher hat meine kindheit in der mangelwirtschaft DDR einen teil dazu beigetragen. da musste zwar keiner hungern, obdach- und arbeitslosigkeit gab es nicht. 
aber - viele materielle dinge, die heute in mitteleuropa selbstverständlich sind, galten als luxus bzw. gab es schlicht gar nicht. und bei genauer betrachtung sind diese dinge auch tatsächlich überflüssig - meiner meinung nach.
trotz mangelwirtschft hab ich in der DDR nix vermisst - ausser politische freiheit.

und da waren noch meine grossmütter: als junge frauen den 2.weltkrieg miterlebt und in den hungerjahren danach (nix USA-unterstütztes wirtschaftswunder im osten, stattdessen hatten die russen alles mitgenommen was nicht niet&nagelfest war) jeweils 3 kinder grossgezogen.
da wurde kein essen verschwendet, alles solange verwendet bis es garnichtmehr ging, bei anschaffungen lange überlegt und möglichst langlebiges gekauft - und langlebig hiess damals lebenslang - nicht wie heute 2 saisons statt einer!

waren die kinder (und nicht nur die babies!) aus den klamotten rausgewachsen, bekamen kleinere im verwandten/bekanntenkreis die sachen - meine cousinen und ich trugen die teenagersachen unserer mütter auf - und waren damit in den frühen 80ern ganz weit vorne modemässig :-D

haushaltsgegenstände wurden gut gepflegt und wenn nötig repariert. die möbel bei bedarf aufgearbeitet statt ausgetauscht - und wenn sie für die wohnung garnichtmehr taugten, dann wurde die laube oder terrasse damit ausgestattet - gern in weiss lackiert. 1000 euro für einen 4-personen-satz gartenmöbel? oma wäre entsetzt.

und das essen? einfachste, unverarbeitete zutaten. dafür betrieben die grossmütter eine bodenständige kochkunst - kein chichi, aber alle wurden satt und glücklich. in sommer und herbst wurde eingeweckt, was in den schrebergärten wuchs oder am markt reichlich zu haben war. kartoffeln waren ein grundnahrungsmittel und es gab hunderte rezepte - und convenience-food wäre oma nicht in die küche gekommen - viel zu teuer.

verreist wurde mit der eisenbahn oder dem bus, verpflegung von zuhause mitgenommen. die ausflüge mit uns enkeln gingen meist schlicht zum wandern in den wald oder zu den sehenswürdigkeiten der umgebung. und wir waren glücklich dabei! freizeitpark, spassbad und ähnliche synthetische bespassungen brauchte keiner.



die wilde natur freut sich über ECHTEN MINIMALISMUS!



und dann fand ich mich "im westen" wieder - genauergesagt in westberlin. damals, 1989, auch in vielen teilen eher ärmlich durch die insellage. und die stadt war voll von leuten, die einen alternativen lebensstil pflegten und schon damals den entgrenzten konsum der westlichen welt als ursache für schäden an umwelt und menschen ausgemacht hatten.......
klar hab ich mich erstmal durch die 274 yogurtsorten probiert - um dann ganz schnell bei purem naturjogurt zu landen. dito getränke - all die limonaden wichen dem leitungswasser - aus geschmacklichen gründen wohlgemerkt. fast food, fertigessen aus der tiefkühlung und "snacks" schmeckten mir so gar nicht - dank omas kochkünsten in meiner kindheit - da fing ich dann schon in der studentenbude an mit selberkochen aus einfachen & frischen zutaten.
(ich habe auch noch nie eine microwelle besessen und mein einzigstes elektrisches küchengerät ist ein pürierstab)

kaufhausmode fand ich im osten wie im westen öde, stattdessen deckte ich mich in den 2.hand-läden ein - und meine wenigen möbel holte ich mir vom sperrmüll - das einzig neue war eine matratze. 
überhaupt hatte kein mensch in meinem umfeld eine "richtige" wohnungseinrichtung - das war auch überhaupt nicht wichtig. viel wichtiger war, ob jemand rauschende parties schmeissen konnte :-D

und ein auto hatte natürlich auch keiner - weil in der grossstadt total überflüssig bis hin zu nervig......


und so lebte ich fröhlich und minimalistisch, positiv nachhaltig und äusserst umweltfreundlich. selbst als ich mein modelabel betrieb, kamen die stoffe aus lagerräumungen und restpostenverkäufen - nicht nur half das bei der bilanz, sondern man bekam auch viel interessantere und hochwertigere stoffe als den 0815-kram der handlungsreisenden in sachen meterware.

***

und als es dann ein haus auf dem land sein sollte, war dem BW(damals noch keiner ;-D) und mir schnell klar: es wird ein altes haus, das nur renoviert werden muss - die materialschlacht eines neubaus kam für uns nicht in frage.
und einen garten musste es haben - um obst&gemüse anbauen zu können. nicht nur schmeckt das besser und man weis auch was drin ist - eigene früchte sparen auch jede menge verpackung/transport/kühlung und uns etliche fahrten zum supermarkt.

denn das ist leider die kehrseite des landlebens: ohne auto gehts nicht. zumindest wenn man renoviert und baut und in grösserem stile gärtnert. die 3-5km zum nächsten supermarkt schaffe ich allerdings zur not auch mit dem fahrrad.......

manchmal denke ich, die ganze "geschichte" war nur eine bestätigung, nicht der auslöser für meinen MINIMALISMUS - ich glaub, ich bin damit geboren worden. ich kann gar nicht verschwenden. überladene büffets, geschäfte voller kram mit der halbwertzeit von 2 monaten, diese ganzen wegwerfklamotten und wohnungen voller plunder erzeugen seelisches & körperliches unwohlsein in mir......
nur mit ECHTEM fühle ich mich wohl.

was das im speziellen meint, das wurde hier ja schon oft geschrieben - und vielleicht schaffen hummel & aurelia & ich es, diese gemeinsame aktion zu verstetigen und zusammen tiefer in die materie einzudringen......



"verreisen" vor der eigenen haustür - erholung liegt soviel näher als uns gern weisgemacht wird.....
("funsport" ist übrigens NICHT MINIMALISTISCH!)



42 Kommentare:

  1. Ich wundere mich ja kein bisschen, dass es so viele Parallelen gibt. Nicht nur zwischen dir und mir, sondern auch mit der Frau Aurelia. Und auch wenn ich "im Westen" aufgewachsen bin, so hielt man es damals genau so, wie du es beschreibst. Meine Mutti hat es von ihrer Mutti gelernt und alles Gute, was daraus erwächst, übernommen- ich hab es mir ganz unbewusst von ihr abgeschaut. Wir hatten meist grade genug zu leben, es wurde alles geschätzt, sorgsam gehegt und gepflegt, weitergegeben etc. Einmal gab es dieses Weihnachten, an dem mein Daddy einfach kein Geld für Geschenke hatte. Es gab für jedes von uns Dreien eine Kleinigkeit. Und trotzdem hatten wir Kinder nie das Gefühl, irgendwas zu verpassen oder zu kurz zu kommen. Das ist ein ganz anderes, besonderes Geschenk, hier und jetzt rückblickend betrachtet. Denn es hat mich zu einem Menschen gemacht, der sein Glück im Kleinen sucht und immer auch findet. Unbezahlbar, nichtwahr? Man kann einem Aussenstehenden gar nicht richtig beschreiben, wie positiv so ein ganz "natürlicher Minimalismus" sich auf ein Leben auswirkt. Einerseits weil das, was so gerne in den soz.med. als Minimalismus propagiert wird in vielen Fällen wenig damit zu tun hat, und andererseits, weil man das nur richtig bewerten kann, wenn man es selber erlebt....
    Fazit zu diesem ersten Teil unseres gemeinsamen Treibens: a) verblüffend, wie ähnlich die Beweggründe sind. b) einmal mehr grosses Bedauern darüber, dass wir so weit weg voneinenader leben. Und c) freue ich mich auf weitere Folgen in dieser kleinen?/grossen?/wir werden sehen!-Serie.
    Ein gemütliches WE dir, herzlichste Drücker!

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    1. liebe hummel - kann gar nix schreiben, was nicht schon geschrieben wurde im zuge unseres austausches :-D
      aber - auf jeden fall hat die sache potenzial - liest man die ganzen komments.......
      drückerz und bestien-knuffelz! xxxxx <3

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  2. A very interesting read, particularly your family background and I totally get your explanation of minimalism. I like that you were sustainable when managing your fashion label, at a time when I imagine that word wasn't on many people's radar, even if it wasn't so long ago.
    Like you, I was raised on home cooked food (and we have continued with that, preparing meals from scratch). We do own and use a microwave however. We're actually using it more frequently these days as it's more energy efficient than using the gas oven. I also remember my parents having sofas reupholstered. These skills are being lost too because of our disposable society.
    Oh and what a stunning view to end your blog with! xxx

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    1. thank you claire!
      yes, back then, when i had my label, it was not a common to think or talk about a sustainable lifestyle.... it came quite organically to me :-D
      as i said to ann - should write about cooking in general......
      the view is just around the corner of the BWH!
      xxxxx

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  3. What a novel way of looking at minimalism! I like it! It means that I too am doing my best with minimalism. I love shopping at 2nd hand stores: most of my clothing, furniture and household goods come from there. I have a car as it is necessary in rural NL Canada; but I shop in the town only once a week. I do not throw out food even when I don't particularly like what I've made; and other than on shopping day, my food is all made at home. I've lived this way for many years; and now after my recent retirement and much lower income, I'm so glad I know how to do all these things.

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    1. thanx sandy! (doris?) :-D
      yes - your lifestyle is what we mean. and like you say, its good to know how to do it - because one never knows what life is throwing at you. and its good to find happiness in the "small" things like you do.
      xxxx

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  4. Das ist jetzt für mich ein Reizthema.
    Hoffentlich drücke ich mich verständlich aus.
    Wenn es im weitesten Sinn bedeuten soll, dass man mit dem Vorhandenen
    umsichtig umgeht und für sich das Beste daraus macht, dann gehe ich konform.
    Alles Geschriebene bei Aurelia, Frau Hummel und bei dir, ist so selbstverständlich, dass ich nichts hinzufügen muss.
    Lebensumstände, die uns geprägt haben, - da war kein Verwalten von Mangel sondern ein Leben aus der vorhandenen Fülle.
    Ja Fülle, denn ich hatte zu keinem Zeitpunkt etwas vermisst.
    Auch nicht später wenn man aus dem " fast nichts " für sich und den Nächsten wieder ein schönes Umfeld schaffen konnte.
    Rückblickend war es immer eine sehr kreative Zeit. Keine Vollkasko - Mentalität, wie man es jetzt allerorten erlebt.
    Ich kann es einfach nicht minimalistisch nennen!
    Ich denke, ein bestimmtes Selbst Bewusstsein und Bildung auch die emotionale Bildung , ist unabdingbar, um den Wert zu erkennen, und diese sorgsame Lebensart zu leben.
    Minimalismus ha - ich nenne es hier mal Bescheidenheit, bis hin zur Demütigung, soweit sollte es nicht gehen.
    In Baden- Württemberg gibts so einen Satz : man muss auch gönne könne.
    Wenn also einer durch Beständigkeit / Erbschaft / oder Glück zu einem Wohlstand gelangen konnte, den Benz liebevoll pflegt, dann kann ich nichts dagegen sagen. Gut gelaufen.
    Wenn aber ein Bürgergeld ohne Leistung pauschal gezahlt wird und weiter gejammert wird auf hohem Niveau, dann kann ich mich nur abwenden.
    Was ist so schlimm daran, wenn Menschen , die es sich erarbeitet haben, im Restaurant ein BIO Rinderstake bestellen können, statt eines auf minimalistische Art und Weise gequältes Schwein.
    Ich weiß, ich weiß , - dass ist auch wieder ein weites Feld.
    Es gäbe noch soo viel dazu zu sagen . Möglicherweise geht die Diskussion ja
    weiter. Wenn ich darf, mache ich weiter mit :)
    Herzliche Grüße, Angela
    Minimalistisch als Wort, würde mir beim ersten Bild nicht einfallen.

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    1. sprache ist eine verabredung - ein consens darüber was worte bedeuten.
      das ändert sich allerdings über die jahre und generationen.....
      insofern - und das weist du eigentlich - geht es hier nicht um besitzenden-bashing.
      @1.bild: eben. es gibt offensichtlich ein grosses missverständnis "da draussen", was minimalismus als lebensweise angeht........
      :-D
      auf jeden fall schön mitmachen!
      xxxx

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  5. What a great post, Beate. I absolutely get your take on minimalism too. And I loved reading about your DDR background.
    I might have been living in the west, but I too have grown up on food cooked from scratch, with most of the veggies grown on my granddad's allotment. My parents also were great advocates of make-do-and-mend, and hardly anything was ever thrown out in case it might come in handy one day. I'd like to think I've inherited some of that mentality, always looking to buy second hand wherever possible. Throwing out or wasting food is a definite no-no. I lived without a car for many years, that is, until I met Jos. And we do have a microwave, using it in much the same way as Claire does, but we are doing without a lot of mod cons most people take for granted. Is it enough? I'm not sure. There's always room for improvement and live more minimalistically! xxx

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    1. thank you ann!
      the western part of germany was very much pampered by the americans after WWII - to form a front against east germany and the east block. i guess the rest of western europe was not so lucky.....
      i see, i should write again about cooking in general :-D
      xxxx

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  6. Wir sind ja in drei verschiedenen Ländern aufgewachsen und trotzdem waren die Werte unserer Großeltern und Eltern die gleichen die sie uns mitgegeben haben. Faszinierend.
    Bin gespannt auf unsere nächste Folge :-)
    Libe Grüße!

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    1. schwestern im geiste :-D
      bin auch gespannt wie es weitergeht! xxxx

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  7. Ein wunderbares Thema! Ich bin gespannt, wie Ihr drei in die Materie "eintaucht". Mich interessiert es jedenfalls sehr, Tipps zu bekommen, wie ich mein Leben "minimalistischer" (im nachhaltigen Sinn) gestalten kann.
    Spannend finde ich natürlich auch dein Background, auch, wenn ich vieles schon wusste, aber es ist superinteressant, das alles mal zusammengefasst zu lesen, sozusagen. Auch meine Großmütter im Westen (meine waren ja beide "Ossis", aus Meck-Pomm. und Thüringen :-) gehörten der Generation "Minimalismus" an, d.h. gekocht wurde "klassisch" und "clean", meine Oma bügelte sogar Geschenkpapier, um es wiederzuverwenden. Mein Vater ist heute im Alter auch so, dass er nix weggeben kann, allerdings muss ich da manchmal schlucken, das geht in eine etwas ungesunde Richtung... hat also nix mit Ost und West zu tun, ist wohl so ein Generationen-Ding.
    Nein, bei deiner "Üppigkeit" in Einrichtung und Kleidung würde mir das Wort Minimalismus nicht in den Sinn kommen, ich finde es eher sehr nachhaltig, "clean" und "naturnah", wie du lebst. Aber wenn man drüber nachdenkt, ist es im Grunde DOCH ein Teil der Idee des Minimalismus. Auf unnötiges freiwillig und gerne zu verzichten ist nämlich die Idee und hat - wie du ja auch so schön beschreibst - nix mit der Wandfarbe oder einer unterkühlten Umgebung zu tun.
    Interessant finde ich, dass vieles, was den "modernen" Minimalismus ausmacht, tatsächlich aus dem reichen Westen, meist USA, kommt, und dass z.B. das Tiny House-Movement, DIY "aus alt mach neu", Clean Eating und Konsumverzicht von dort kommen, wo Menschen im grässlichen, ungesunden und wirklich Übelkeit-erregenden Überfluss gelebt haben und noch leben. Ich sag nur: fressen, bis die Feuerwehr einen aus dem Haus ins KKH transportieren muss, Fast-Food, Mega-Häuser und Malls, Autos, Schuldenberge, und die Glotze läuft als Dauerberieselung im Hintergrund. Dass auf so etwas eine Gegenbewegung folgen muss, ist irgendwie logisch.
    Also, wie gesagt: sehr, sehr spannend, das Thema! Vor allem finde ich's spannend, Minimalismus mal aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
    <3 <3<3

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    1. danke maren!
      sicher hat es was mit der kriegs/nachkriegserfahrung der generationen zu tun - aber ich kenne halt viele "westler" in unserem alter, deren eltern schon gelebt haben, als gäbe es kein morgen und die das genauso tun - immer **von allem alles und mir das meiste** ABER - "ossis" auch - grade ab 1990 sind etliche regelrecht freigedreht was den konsum angeht.....
      mit der gegenbewegung hast du sicher recht. irgendwann gibts es einen "tipping point".....
      dein "tiny living" ist ja auch minimalismus - und dein DIY und wiederverwenden/umbauen von vorhandenem sowieso!
      xxxx

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  8. Sehr interessant zu lesen, Minimalismus ist sicher schwer zu beschreiben, ich bin aber auch ganz bei dir wie du es definierst. Ich freue mich auf jeden Fall auf eure "Serie" bin gespannt was da noch so kommt.
    Liebe Grüße Tom

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  9. Du sprichst mir - wieder einmal - aus der Seele.
    Ich bin auch mit einer Großmutter aufgewachsen, die fantastisch kochen und backen konnte, auch meine Mutter machte es ganz gut, halt neben ihrer Vollzeit-Berufstätigkeit.
    Weggeworfen wurde kein Essen, Garten war vorhanden, eingekocht wurde gerne, Gewand nur gekauft wenn wirklich nötig, dann aber auf Qualität geachtet, denn es sollte schon für Jahre "gut" sein.
    Ich versuche es ebenso (und weiß, diese Haltung auch unseren beiden Kindern weitergegeben zu haben) und bin zufrieden.
    Und ja: am Lande zu wohnen und ein Auto zur Verfügung zu haben ist fast unabdingbar.. ;-)

    Ich grüße Dich sehr herzlich
    Elena

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    1. las es oft - österreich war auch lange nicht auf rosen gebettet nach WWII.....
      leider - die sache mit dem land und der mobilität. aber auch da kann man einsparen: indem man wege zusammenlegt, kurze wege mit dem rad fährt, ein auto mit mehreren teilt....... und wir würden gern mit der bahn zu unseren dresden-ausflügen fahren - aber das wäre sehr viel teurer als mit dem auto - kein wunder dass die nahverkehrszüge hier immer leer vorbeifahren.
      <3 xxxx

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  10. Meine Großmütter waren wohl das komplette Gegenteil. Da musste kompensiert werden, was beide in den Nachkriegsjahren und auf der Flucht an Entbehrungen durchmachen mussten. Und mit Hertie-Mitarbeiterrabatt waren die Wühltische ein Paradies. Eine Cousine einer meiner Omas war sogar shopping-süchtig. Das kannte ich als kleines Mädchen gar nicht und war gelinde gesagt schockiert, als sie uns bei einem Besuch einfach volle Tüten aus dem Schrank geschenkt hat. Bei mir war das tatsächlich ein persönlicher Prozess, dass ich dem Konsum und der Wegwerfgesellschaft irgendwann überdrüssig geworden bin.

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    1. auweia. shopping-süchtig ist echt heftig, ich hoffe die cousine hat irgendwann hilfe bekommen.....
      dass du da raus willst und weniger konsumieren, ist dir hoch anzurechnen - zumal die manipulationen des systems schwer zu durchschauen und noch schwerer abzuschütteln sind.
      xxxx

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  11. Da hast Du bzw. Ihr tolle Posts geschrieben. Ein weitreichender Begriff der unterschiedlich aufgenommen wird.
    Ich geb es zu ich war nicht immer weniger ist mehr. Ich verdiente ja mein Geld und es waren oft Schuhe und Kleidung im Schrank die ich nie getragen habe. Sicher hatte ich das Geld nicht zu Hauf aber irgendwie ja machte ich mir weniger Gedanken. Rückblickend haben wir schon das Geld unnötig ausgegeben und würden es heute nicht so machen. Aber gut das war.
    Als ich vor 10 Jahren die Diagnose MS bekam, da war ich lange krank zu Hause und ja die ersten Blogs und Artikel über Minimalsimus bloppten auf und ich dachte mir dann auch so wenn ich nicht mehr arbeiten kann, wir aus dem Haus raus müssen.... Und da begann ich mit dem Umdenken.
    Heute hab ich wesentlich weniger Kram und mein Kaufverhalten hat sich radikal geändert.
    Wobei auch für mich eine einfache Ingwermöhrensuppe mit aufgebackenem Brot vom Vortag lecker ist weil einfach und nichts verschwendet wird.
    Ich kaufe meine Jeans oder anderes Seconhand - weniger Geld ausgeben - hilft vor allem gerade in den heutigen Zeiten -.
    Ich parke stadtauswärts kostet nix laufe in die City Parkhaus gespart und was für die Gesundheit getan eben lauter solche Dinge.
    Es müssen ja beim minimalsimus nicht nur die 100 Dinge sein die man hat.

    Jetzt lese ich noch bei den anderen und kommentiere dort - allerdings bei Frau Hummel dauert es da ich da nur auf dem Handy schreiben kann.

    LG
    Ursula

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    1. so einen weckruf wie den deinen wünscht man ja niemandem!
      aber du hast ihn gehört und das sinnlose (klamotten/schuhe die man nie trägt!) shoppen aufgegeben. und du hast noch vielmehr geändert und jeder der deine posts liest, merkt wie gut es dir damit geht - trotz all der knüppel, die das leben dir vor die füsse schmeisst.
      xxxx

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  12. Aus meiner Sicht kann ich jedes Wort des Posts unterschreiben. Ebenfalls mit Ost- Background habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Mich dem westlichen Konsumdenken so ganz fernzuhalten, ist mir nicht immer gelungen. Rückblickend betrachtet sollte dieses sicher auch manche nachwendebedingte berufliche und persönliche Demütigung ausgleichen. Gleichzeitig wird bei mir alles so lange auf- und umgearbeitet bis es nichts mehr taugt. Obwohl wir auch vieles schon weggegeben haben, kann man von Minimalismus im Sinne von "wenig" bei uns nicht sprechen, da ich Erhaltenswertes aus der Familie nicht einfach entsorge. Ich kann und und konnte jedoch nicht verstehen, wie man ohne Not z.B. Möbel oder Heimtextilien nur deshalb entsorgt, weil sie nicht die Farbe der Saison aufweisen.
    Freue mich auf neue Beiträge von euch zum Thema.
    Nur mal so am Rande:
    Ich finde es nicht so schön, wie mittlerweile nahezu überall in Meinungsäußerungen das bewusste Missverständnis praktiziert wird, meistens um eigene Themen unterzubringen. Das tut nicht gut.

    Grüße von Petra

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    1. da sagst was - shopping/konsum erscheint uns als ein wunderbares trostpflaster! nur leider fällt dieses pflaster sehr schnell und lange vor der wundheilung wieder ab......
      minimalismus leben heist ja eben nicht "nix haben" - sondern WENIG KONSUMIEREN. und da hilft es natürlich, dinge, die gut sind, aufzuheben.
      schön dich "kennenzulernen" :-D
      xxxx

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  13. ein wunderbares Thema das ich schon heute gerade bei m Hummelchen gefunden habe und reinewegs rundum begeistert war, auch deshalb - und weil es meiner Einstellung so ähnelt kann ich ihren Kommentar hier bei dir nur unterstreichen und zwar dick und rot.
    ja man braucht nicht viel und schon gar nicht Masse um glücklich und zufrieden zu sein, ein gedanke der allgemein&- rundgesehen oft nicht gilt weil man ihn nicht mal kennt um es auszuprobieren..
    ich möchte jetzt gar nicht groß schildern, warum ich so denke, nur - als eine geschiedene 33 jährige Frau mit 3 kleinen Kindern in einem Dorf mit nur 50 einwohnern, einer kleinen Kirche und Schule tief im Wald hast du gar keine andere Wahl/wie meine Mutter - die Kids mit dieser Einstellung durchzubringen und ihnen dennoch gleichzeitig das gefühl zu geben: es fehlt an nichts und mit dem was man hat, lebt es sich gut...
    Wozu viel geld scheffeln wenn der Bauch doch auch anders satt wird..
    man kann nicht mehr als kauen beim essen und auch 1 Lage Kleider übereinander tragen damit man nicht friert. lass die anderen machen und reden
    so lebe ich heute weil ich ihrem beispiel instinktiv gefolgt bin...und nie anderes kennen lernen wollte..
    wer sich liebt -passt auch sich auf und hilft anderen die schwächer sind und weniger haben..ein Grundsatz mit dem man gut durchs Leben kommt..
    ich finde eure3- *-dreier Idee phantastisch und hoffe es werden viele Mitleser dazukommen und die Augen gut aufsprerren denn es sind gute Tipps und Anregungen zu lesen..
    auf gehts....ich wünschte mir solch THemen würden auch andere aufgreifen , denn dem ist nichts hinzuzufügen..gerade jetzt in dieser Zeit...
    herzlichst angel...

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    1. da freuen wir uns sehr, dass dir unser gemeinsames posten gefällt!
      und ich denke, sehr viel minimalistischer als in einem ferienhäuschen so wie du kann man nicht leben :-D
      xxxx

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  14. Vielleicht ist es die Idee, die Du vom Westen hast, aber so stark unterschieden sich die Nachkriegsjahre wohl nicht. Denn auch meine Großmütter hatten nix, außer Fleiß und Kinder. Und auch meine Kindheit war schlicht aber glücklich. Dass "man" Geld hatte, das begann tatsächlich erst in den 90ern.
    Aber was sage ich. Mein Sohn ist der Ansicht wir wären "arm", verglichen mit seinen Schulfreunden. Das kann man so sehen, denn ich sehr vielen Bereichen bin ich überlegt und sparsam. Und wie kann man verschiedentlich lesen und hören, reich wird der, der lebt als wäre er arm.
    Ich freue mich über alles was mein Gehirn als "überflüssig" einstuft, es ist enorm, was man spart, wenn man Dinge nicht kauft, die man gar nicht braucht. Das System ist wirklich perfide. Aber mit etwas Lebenserfahrung kann man es schon durchschauen. :-)))
    BG Sunny

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    1. neenee - ich kenne viele, die schon früh den wohlstand des wirtschaftswunders geniessen konnten..... und dass die entbehrungsreiche "nachkriegszeit" im osten bis in die 60er ging ist eine tatsache.
      "arm" ist ja ein sehr relativer begriff, kommt immer auf die perspektive an :-D
      das system zu durchschauen ist nicht leicht und gelingt wohl den wenigsten.....
      xxxx

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  15. Bei Frau Hummel habe ich schon geschrieben, dass ich gerade dabei bin, eueren Lebensstil, genannt Minimalismus versuche zu übernehmen.
    Ich habe es "ausmisten und von Ballst zu befreien" genannt ;-)
    Aber im Grunde kann man es ja auch minimalistisch leben nennen.
    Natürlich gehört da noch viel mehr dazu.
    Ich bemühe mich sehr, so zu handeln, dass ich nicht verschwenderisch lebe und Repariere wo es geht und bei einem Neukauf gut abwäge, ob es nicht auch ohne geht.
    Jedenfalls freue ich mich über eure Dreier-Serie und bin schon neugierig auf weitere Folgen !
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. das freut uns natürlich sehr, dass du dich bemühst, deinen ökologischen fussabdruck zu verkleinern! ist sicher nicht immer leicht..... aber jedes bisschen weniger hilft - wie fr.hummel immer sagt.
      xxx

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  16. Liebe Beate, gerade schreibt meine Kleine (Studentin, aber immer noch meine "Kleine") eine Klausur online in ihrem Zimmer, ihr Schatz in meiner Küche muss ne Präsentation halten... Ich muss also leise sein - sonst hätte ich hier bei jedem Absatz ein "Jaaaahhhh!" gerufen, so großartig Dein Post! Vielen Dank dafür - jeder Satz tat da echt gut.
    Was hat sich unsere Gesellschaft vera... lassen. Mitgemacht und das Geld aus den Taschen ziehen lassen. Die Natur geschädigt, und meist auch die Seele. Manches hat dieser Konsumwahnsinn ja hervorgebracht, ja es waren auch kreative Sachen dabei, die man durchaus aus brauchen konnte. Aber das war es nicht WERT.
    In diesem Jahr will ich mehr als sonst auf das "Wahre" achten. Ware interessiert mich schon längst nicht mehr.
    In diesem Sinne, einen innigsten Herzensdrücker, Deine Schwester im Geiste ;))

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    1. hey sister! :-D
      heute also stillbeschäftigung im königreich! hoffe, klausur & präsentation liefen zur zufriedenheit.
      freu mich, dass du dich freust! danke dir!
      *wahres statt ware* ist ein guter spruch - darf ich den bei gelegenheit klauen?
      drückerz zum ende der elbe! xxxx

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  17. Guter Beitrag, spricht mir auch aus der Seele

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  18. Yes, Beate, you practise what you preach and well done to you for doing it consistently.

    My colleague at the charity shop and I were talking today about how our parents generation used, re-used and recycled. I remember my Dad had a shoe last and used to mend our shoes with glue or nails so they lasted longer. My colleague remembers her mum mending and patching items with needle and thread. I remember my mum unpicking and re-knitting old jumpers and cardigans that had been outgrown; although she never made our clothes as she had never learnt dress making skills. In Ireland both sets of grandparents had vegetable plots and grew all their own vegetables and they harvested their own fuel from the peat bog. When I was a nurse on night duty I remember another nurse who used unpick the collars and cuffs from her husbands shirts and 'turn' them so the worn side was inside. She also used to 'turn' sheets from the ends to the middle so they lasted longer. I always wonder though if they weren't very comfortable to sleep on with a ridge in the middle! My best friend's neighbours used to water down their milk to make it go further...

    I loved your outfit. The colours are so vibrant and you look very stylish and beautiful.
    xxx

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    1. thank you vronni!
      oh the memories! my granny used to make a new collar from the bottom part of the shirt - replacing that part with a leftover fabric. because back then shirts were worn tucked in it was invisible...
      i too remember unpicking old knits to make new ones - us kids helping to wind up the yarn.
      and - i´m turning sheets! the seam doesn't bother you when you sleep :-D
      thanx again! xxxxx

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  19. I love that red on you Beate. How lovely to read about real minimalism and your background. My childhood on the mission field was very similar in some ways!
    Xo Jazzy Jack

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    1. jack! you´r still here! gorgeous to hear from you!
      life in the jungles of papua must be very rural....
      xxxxx

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  20. As I was raised by my 'post war mentality' grandma, I received similar education around not wasting food, mending and 'turning' clothes. My experience feels similar: no supermarkets in my childhood, only the company store where basics were sold to workers. Spain was totally grey in the 70's and even in the 80's, when dictatorship was over. I still remember when new supermarkets opened and we had different flavoured yogourths! (even yogourths were something New). Then people went mad and started to behave like a new rich.
    I don't miss 'old times' (grey and represive society!). But I miss some 'working class' values, good old common sense: invest in good quality things and in culture too.
    So interesting to read your posts!
    besos

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    1. i read a bit about spain in the franco period to understand that it was a very hard time for the spaniards. understandable that people went mad after - like many did in east germany after the wall came down......
      but we all should find a way out of the manipulations from the industry - for the better of the planet and the better for ourselfs.
      *good old common sense* - yes please!
      besos! xxx

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  21. What a thoroughly interesting post Beate. I clocked this last week, so have returned with time and tea at hand. By your rationale, I am also Minimalist. I too feel physically unwell when I enter a new clothing department store. I love the common sense logic of recycling / reusing, & the quality feel of older items.

    I'd also much rather have home cooked food - though admittedly not always cooked by me. When I was unwell is bed last week, I was craving simple home cooked food, but Monsieur's go to is to get a take out. Well that saves the job of cooking, but doesn't make me feel any better!

    I loved hearing about how your grandmas did it, and as always, your time living in Berlin. Fab post xXx

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    1. i´m always inspired by your minimalism - especially in gardening!
      sorry that monsieur skipped cooking for you while you´r unwell - must praise the BW: while i did spend a week in bed after surgery he cooked daily and my favorite meals :-D
      xxxxx

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