FRÜHLINGSGARTEN.EXOTEN.

 

VOR ALLEM IM FRÜHLING

vor allem im frühling begeistern im garten pfingstrosen, rhododendren und azaleen. ihre leuchtenede farbenpracht und üppigen blüten sind mit einheimischen gewächsen nicht zu toppen.....

leider haben diese asiatischen schönheiten nur wenig nutzen für die einheimische insekten- und damit tierwelt (manche sind an manchen orten sogar invasiv wie rhodies in england).

und nu?

auf den blütenrausch verzichten? gar nicht erst anschaffen oder gar bestände ausreissen?

mit solcherart extremismus kann ich mich nicht identifizieren.

man schaffe ausgleich

jeder naturgärtner kennt die tricks: 

flächen, die nur maximal 2x im jahr mit der sense (die ohne motor*) gemäht werden zum beispiel und dadurch eine reichhalte flora UND fauna entwickeln. 

eine ecke mit wilden brombeeren - deren blüten sind sehr beliebt bei bienen & hummeln. brombeeren kann man auch gut als zaunersatz nutzen. und schmecken sind sie auchnoch.

wem die zu stachelig sind - himbeeren tun´s auch. wilde versteht sich.

*no mow may* - erst ende mai den rasen wieder mähen - nach dem pflegeschnitt am ende vom winter(febr./märz). unglaublich was aus so einem langweilgen rasen alles an blühendem spriessen kann!

um wildblumentuffs und -inseln im rasen drumherummähen. 

diese kann man auch gezielt anlegen: kleine flächen im rasen für ein paar monate abdecken - alles geht von gehwegplatte bis ein altes stück PVC-boden - bis das gras abgestorben ist unter der abdeckung, in die lücke wildblumen sähen, zugucken wie die natur sich entfaltet........

(wildblumen-mischung einfach auf den rasen hauen funktioniert nicht - die gräser lassen nichts durchkommen und die meisten wildblumen sind ödland/pionierpflanzen - sie brauchen offene erde um sich zu entwickeln.)

*warum nicht mit der motorsense?

mit dem ding "hackt" man meist zu tief herum, die bodennahen blattrosetten der blühenden wildstauden werden zerstört, wenn man glück hat wächst nach regelmässiger behandlung mit diesen geräten gerademal noch spärliches gras.....

deshalb - blühwiese immer mit der hand mähen. hat man keine alten verwandten, die einem das zeigen können - es gibt sensenkurse! gut angelegtes geld, finde ich: man lernt den sicheren umgang und die pflege mit/von diesem werkzeug und auch viel über landschaftspflege. ausserdem ist so eine "old school" sense ein wirklich nützliches gerät im garten - vor allem weil man sie einfach nur aus dem schuppen holen, kurz schärfen und dann gleich verwenden kann. kein strom, kein benzin nötig, die sense ist ganz leicht - selbst klapprige alte frauen können damit arbeiten - und sie macht gar keinen lärm!!

färberwaid - insekten lieben die winzigen gelben blüten an den riesigen pflanzen! ausserdem macht er richtig was her. er ist leicht selbst zu vermehren - einfach die samen einsammeln und am gewählten ort aussähen - oder verwehen lassen. aber achtung - blüht erst im 2.jahr nach aussaat - also nicht ausversehen im ersten sommer wieder ausreissen!

davor rhabarber, dahinter im kasten: etagenzwiebeln. ein rest gemüse......

die *neuland*wiese wird erst ende mai gemäht - vielmehr gehauen, wie man hier sagt, mit der sense nämlich. dort blüht reichlich löwenzahn, vergissmeinnicht, ehrenpreis, gänseblümchen...... 

bienen- & menschenfutter auf der neulandwiese:

hochstämmige stachel- & johannisbeeren, die sich sehr über bestäuber freuen und sich mit nektar bedanken. 

und an den ecken "kultiviere" ich wilde himbeeren - auch da "win-win" - die bienchen&hummeln kriegen reichlich futter - ich leckere beeren.

feierabend!

spätnachmittagsonne im vorgarten. kastanienzaun (die wespen lieben das unbehandelte holz als baumaterial), staudenbeet mit einem mix aus einheimischen wildblumen, züchtungen und exoten welche alle hauptsächlich im sommer blühen.... 

dann der rasenweg und rechts fängt die wildwiese voll mit kleinen insektenfreundlichen blüten an - am wegesrand stehen in kübeln exotische sommerblumen - kapplilien und gladiolen........

ps: 

alle hier gezeigten exotenstauden/gehölze sind 2.hand - entweder waren sie schon da und tauchten nach dem roden des "dschungels" wieder auf - oder sie wurden von uns vorm bagger gerettet und bekamen im BWHgarten ein 2. leben.