Montag, 28. März 2022

bahnwärtergarten - es sieht nach frühling aus!




.....und ich komm kaum zum posten

sonniges und trockenes wetter im zeitigen frühling ist natürlich ideal, um den garten aufzuräumen. endlose kubikmeter an vorjährigen staudenstengeln und gehölzschnitt habe ich kompostiert, als "käferzaun" aufgeschichtet, zu brennholz verarbeitet...... überständiges gras, alte hortensienblüten und verwelkte ranken abgeschnitten und als mulch verwendet.
(hier wird nix "entsorgt").

seit tagen habe ich muskelkater. und einen leichten sonnenbrand im gesicht.

und heimlich klopfe ich mir auf die schulter, dass ich mich ende februar nicht kirre machen liess - stattdessen die regenphase genutzt und die wasserbehälter gefüllt habe. töpfe, pflanzbox und einzelne rabatten mussten nämlich schon begossen werden! 
zeit, dass regen kommt.










lisbeth ist eine sonnenanbeterin - das aufgewärmte schuppendach ein lieblingsplatz. die katze dann immer entsprechend schmutzig........

mittagessen im garten. hier "bauern-ratatouille" - einfach alles in einem topf kochen. zartere gemüse erst reinrühren, wenn die zäheren schon bisschen weich sind - spart zeit, nerven und gas.







die lilien gucken schon raus - auch wenn bis freitag jede nacht frost herrschte und morgens die wasserflächen überfroren waren:









eisenbahn und frachtschiffe - die welt poltert und tuckert an der gartenidylle vorbei. wenn grad nicht hört man die vielen vögel, die wir durch den winter gebracht haben, singen - wunderbar.

in töpfen im vorgarten - das tulpenexperiment. keine verluste durch die mäuse, kräftige blätter und vielversprechend dick......







das mediterraneum musste saniert werden

man lernt. der ratschlag, in hochbeete als drainageschicht gehölzschnitt einzubauen, hat sich als eher drollig rausgestellt.......
denn nach 6 jahren ist das ganze gehölz kompost - allerdings tief unten im beet, wo die pflanzen gar nicht drankommen. ausserdem hat der fluffige untergrund eine mäusefamilie animiert, darin ein nest zu bauen. vom absacken des ganzen beetinhaltes nicht zu reden.
"drainiert" hat natürlich auch nix mehr.






die dauerbewohner palmlilie, lavendel und steinnelke wurden ausquartiert und vor bodenfrost geschützt eingeschlagen......






.....dann die ganze erde aus dem beet geschippt und säuberlich nach schichten getrennt aufbewahrt - ganz rechts am bildrand die unterste, humusreiche. das blasse häufchen war die oberste, ausgelaugte schicht. (zwischen hochbeet und haufen: das noch schlafende erdbeerbeet).

ohne die tatkräftige hilfe eines kumpels hätte ich das nie geschafft!

der hat dann auch den bauschutt eingefüllt - mehrere karren. der soll A) die drainage auch in zukunft sicherstellen und B) die ansiedlung von mäusen verhindern......







........nachdem der schutt durch draufrumtrampeln verdichtet war, haben wir noch ein wühlmausgitter installiert - darauf geotextil, um die erde, die dann randhoch eingefüllt wurde, am wegrieseln zu hindern.....








........palmlilie, lavendel - ausgeputzt und geteilt - und die nelken wieder eingepflanzt und ordentlich gewässert.
geschafft! 
wenn der letzte frost durch ist - so ende mai - hole ich mir salbei, thymian und rosmarin - und wenn der basillikum angeht, den ich auszusäen gedenke, kommt der auch noch ins mediterraneum.








halbfertiges hortensienbeet - die abgeschnittenen blüten des vorjahres und die toten stengel werden gleich unter die pflanzen plaziert als mulch - im bild linke seite. das schützt den boden vor austrocknung - hortensien mögen trockenheit gar nicht - und düngt auch noch, wenn irgendwann verrottet.

die wilden himbeeren - kulturhimbeeren sind zwar gross, aber ziemlich geschmacksneutral - haben endlich richtig fuss gefasst auf dem neuland und brauchten eine leichte abstützung. der BW hatte ein paar alte wasserrohre:








die farbe der saison:


besser bekannt als "very peri" - nach englisch: periwinkle.

ausserdem krokusse und primeln - alle kommen jedes jahr ganz von selbst wieder zum vorschein. das immergrün stammt aus "taschenvermehrung", die primeln sind ausgewilderte, geschenkte topfpflanzen - nur die krokuszwiebeln hab ich vor jahren mal gekauft.......








.........forsythie und blutjohannisbeere - geräubert aus dem garten eines bekannten - in vintager keramikvase..........





 



Sonntag, 20. März 2022

K U N S T

 



kunstbanausen und kriegsbefürworter - ganz oben ist das kreuz zum wegklicken!


für alle anderen:

ein wunderschöner tag

mit gerhard richter in dresden

friedrich august I., kurfürst von sachsen und als august II. könig von polen & grossherzog von litauen.... hierzulande "august der starke" genannt, war ein ziemlicher verlierer was kriege betraf. statt wie sein kollege, friedrich wilhelm I. in preussen, alles was das land hatte in militär zu investieren, liess er lieber prächtige paläste bauen, diese mit kunstschätzen füllen und das europäische porzellan erfinden - oder feierte oppulente feste. die polnische königskrone hat er sich gekauft - mit bargeld und prachtenfaltung.
und so stehen heute noch - bzw. wieder - grandiose barocke bauten in dresden und umgebung..... und die meisten kunstschätze sind auch noch da.
trotz der vielen kriege, die seitdem von diversen leuten angezettelt wurden und von denen einer die stadt beinahe ganz zerstört hat.

*

wir jedoch waren an diesem tag unterwegs zu einem modernen giganten der kunst 
geboren in dresden, zählen seine werke zu den teuersten eines lebenden künstlers. meiner bescheidenen meinung nach ganz zu recht - ich bin jedesmal ganz hin&weg, wenn ich seine bilder mal live sehen kann!










losgelöst von (klein)bürgerlichem krampf ignorieren wir sams-&sonntage als "freie tage", stattdessen arbeiten wir "am wochenende". der mittwoch ist unser *ausflugstag* - zumindest für den moment.... und weil es eben ein gewöhnlicher mittwoch nachmittag war, waren die ausstellungsräume im  albertinum nur schwach besucht - eine wahre wohltat. ich konnte mich in aller ruhe in die kunstwerke gerhard richters versenken - und auch für einen kaffee danach war jede menge platz im museumscafé - hier fotografiert aus dem gläsernen fahrstuhl:








im riesigen foyer die *abgusssammlung* hinter glas.....











klamotte:
vintager tweedmantel, 2.hand pullover, rock aus mantelwolle - von mir.
der bahnwärter in rosa kaschmir.







Sonntag, 13. März 2022

ALTES EUROPA

 





alles irgendwie bittersüss

schloss und park pillnitz im märz 2022






BAROCK

unser spaziergang beginnt am schloss im chinoiseriestil - der BW hat mal ein paar der wandmalereien für euch geknipst...... was man sich halt so anfang des 18.jh. unter "china" so vorgestellt hat. zumindest hatte man humor: dampfende dämonen, ein sänftenunfall, äffchen die auf giraffen sitzen und an zöpfen ziehen und ein männlein versucht einen elefanten am schwanz festzuhalten........

auch interessant: alles was 3-dimensional erscheint, wie die fensterlaibungen z.b., ist nur gemalt - die fassaden sind ganz glatt verputzt - trompe-l’œil










in der ferne leuchtet das palmenhaus - aber wir gucken in die orangerie. nur durch türen und fenster, rein darf man nicht. die orangenbäumchen bekommen grad eine frische frisur.

der bahnwärter spielt mit durchblick und spiegelung......

















ROKOKO

an krokoswiesen unter alten bäumen vorbei kommen wir in den landschaftspark des späten 18.jh. - und zu dem "englischen pavillon"........

lasst euch nicht von der sonne täuschen - der teich ist teilweise noch mit eis bedeckt!

ein paar anzugfotos, durchblick&spiegelung, riesenplatane und ein pärchen mandarinenten:











anzug

norwegischer tweedmantel, seidenschal - vintage
mohairpullover - 2.hand
wollkleid - von mir
tasche/stiefel - alt
sonnenbrille - neu

der BW trägt vintage pendletonschal und norwegerjacke, ein englischhes hemd (2.hand) und eine mütze aus indien (markt in jaipur).
















DAS ZIEL

durch die bäume des arboretums sieht man es schon:






DAS KAMELIENHAUS!

drumrumgebaut um die 250 jahre alte kamelie - wegen der eisigen winter, hier im osten deutschlands.  im sommer wegfahrbar, da darf der baum an die frische luft!

aber im moment ist das gute stück noch eingehaust und man kann die blütenpracht für ein paar euro ganz aus der nähe betrachten - es gibt schmale treppen und stege auf 2 etagen.

januar 1905 brannte das damals hölzerne winterschutzhaus durch eine havarie der heizung ab. die feuerwehr löschte und das löschwasser gefror bei den damals herrschenden temperaturen von -20°C(!) zu einem eisberg. dadurch überlebte die pflanze brand und frost und trieb im folgenden frühjahr wieder aus! 

heute ist die camellia japonica 9m hoch und 11m breit und blüht jedes frühjahr über und über: