spät im leben habe ich es für mich entdeckt - das bergsteigen. von weitem hat es mich fasziniert, aber in meiner näheren umgebung waren alpinismus und klettern keine themen.....
bis ich mit anfang 30 einen bergsportbegeisterten traf - incl. seiner bergkameraden. die ersten kletterwege ging ich im elbsandstein, an einem langem sommerwochenende. wir schliefen draussen, ohne zelte, lebten von hartem brot und knackwürsten und böhmischem bier. 4 herrliche, sonnendurchflutete tage - und gewaschen habe ich mich erst wieder zuhause.
von da an war ich infiziert. es folgten touren auf korsika, in den karpaten und den alpen, und immer wieder elbsandstein. einmal versuchten wir ein obskures minigebirge in niedersachsen zu beklettern - den ith. leider goss es drei tage in strömen. ich bin in aufgelassenen steinbrüchen, in kletterhallen und an natursteinmauern geklettert. und zwischendurch war ich richtig gut darin.
was das alles mit diesem francesco lacedelli zu tun hat? der hat seine erste tour als bergführer im alter von 67 unternommen, den alpenerforscher grohmann auf die tofana di mezzo geführt. 1863. faszinierend.
ist übrigens 90 jahre alt geworden, der francesco.
wenn ich mir den wikipedia-eintrag über lacedelli durchlese dann fallen mir auch all die bücher und texte übers bergsteigen ein die ich seit meinem erstem kletterausflug verschlungen habe. die namen der berge, der bergsteiger und der ortschaften habe ich alle schonmal woanders gelesen. in geschichten von geglückten abenteuern und schlimmem scheitern, grandiosen gipfelsiegen und dem kleinem bergglück........
mittlerweile finde ich mich manchmal schon ziemlich gebrechlich. aber dann fällt mir ein "wer rastet rostet". und das louis trenker mit 99 nochmals aufs matterhorn gekraxelt ist, mit einer jungen seilschaft. die ganz grossen berge werden es wohl nichtmehr in diesem leben - schon weil das ganze auch eine reichlich teure angelegenheit geworden ist. einfach so sein zelt in einem lauschigem alpentale aufstellen geht schon lang nichtmehr.
aber jede tagestour, die ich auf eigenen füssen beende, ist ein kleiner sieg.
auch wenn ich nur den hiesigen bergen auf ihre sandsteinernen häupter steige - das glücksgefühl beim tun, dieses völlige beisichsein während des weges durch die felsen ist immer da. denn es hat nichts mit adrenalin und grossen höhen und deren gefahren zu tun.
und eigentlich kann man´s nicht erklären - nur fühlen.
alle bilder aus den fenstern des BWH geknipst.