die frau hummel brachte mich mit ihrem komment (hier) darauf:

wann habe ich mir zuletzt ein kleidungsstück gekauft - und wo??

unter kleidung rechne ich jetzt nicht solche "verbrauchsartikel" wie strümpfe, leggings, socken, unterhosen....
sondern rock, bluse, mantel, kleid. 
NEU ja schon ewigkeiten nicht mehr - vor 2 jahren hat mir der BW mal ein matrosen-nicky zum geburtstag geschenkt.... ansonsten waren in den letzten 10 jahren - mindestens - alle klamotten aus 2.hand - oder selbstgenäht. und davor schon der grösste teil, eigentlich seit ich meine kleidung selbst aussuchen kann, also seit ich 12 war - ungefähr.

bei mir ist es eine ästhetische entscheidung, in den wilden jahren in der grosstadt wars aber auch immer eine finanzielle. das bewusstsein, dass ich so ganz neben bei den müllberg reduzieren helfe und die coolen ollen plünnen eine kampfansage an den turbokapitalismus sind - das kam erst später......

new in!

anfang diesen jahres habe ich einen ganzen schwung wollsachen von susanne nagel (rotlilie) "übernommen", vor über einem jahr kaufte ich vix den rabari-rock ab. ein paar dinge hab ich mir im letzten jahr genäht, aus reststoffen meiner ehemaligen berufstätigkeit oder material vom flohmarkt.

ergibt - das meiste was ihr hier seht trage ich mehr oder weniger regelmässig seit 5-15 jahren......





das schreibe ich hier nun nicht um mich selbst zu beweihräuchern - es geht mir um was anderes.

darum, der allgegenwärtigen manipulation zu entgehen, dass wir nur wer sind wenn wir konsumieren, dass wir nur schick & schön aussehen wenn wir gerade eben gekaufte klamotten tragen.
und weil die gerade eben erworbenen fummel meist kurzlebige trends oder bedürfnisse bedienen (von physischer qualität mal ganz abgesehen) können wir sie nach ein paar wochen oder monaten nicht mehr sehen. ab auf den müll damit - und schnell noch´n paar überstunden gemacht um die kohle für neue kleidungsstücke zu verdienen.




oder eben nicht
wenn jedoch das material und die verarbeitung es mitmachen, und wir beim kaufen darauf geachtet haben, dass die kleidung richtig passt, uns wirklich steht und wir nicht auf den neuesten albernen trend reingefallen sind - dann können wir dem konsumerismus und dem rattenrennen eine absage erteilen. wir können uns wohlfühlen in unseren klamotten - ohne für die angesagte hose den bauch einziehen zu müssen, ohne sich beim blick in den spiegel zu fragen "wer is die frau im affigen jäckchen?". wir können uns lösen vom diktat der klamotten-dealer, die immer gerade das als trend ausrufen was sie grad massenhaft am lager haben.....

stattdessen sind die wohlgewählten kleider im schrank unsere freunde - verlässliche partner wenn es darum geht, der welt nicht nackt & bloss gegenüberzutreten. und wir haben irgendwann eine garderobe, die wirklich individuell ist - und wirklich zu uns passt. 

denn wir sind wer!
 ganz aus uns selbst heraus - nicht weil eine instanz ausserhalb von uns (selbsternannte modeexperten im fernsehen, redakteure von modemags und -ganz neu- sogenannte "influencer) das so festlegt nach den regeln des turbokapitalismus. 

FREE YOURSELF!




anzug

der nächste aus meiner 14-teiligen "frühjahrs-kollektion" - details dazu HIER.
strickjacke - von s.nagel/vintage
top - von mir/"upcycling" aus einem alten rock
rock - von mir/aus vintage-stoff
gürtel - 2.hand
strümpfe/schuhe - alt
brosche - vintage
ohrringe - von mir/material flohmarkt